Viel zu früh hat der Wecker geklingelt. Wir sollten schon um 8.00 Uhr am Jetty nach Mingun sein. Das altersschwache Schiff fuhr aber erst um halb zehn los. Mit uns noch ca. 100 andere Langnasen auf verschieden Schiffe verteilt. So zog unsere kleine koloniale Armada los, um Mingun zu erobern, ein Dorf mit dem größten Ziegelhaufen der Welt. Ein Erdbeben zerstörte den Versuch vor über 200 Jahren eine riesige Pagode zu errichten. Nachdem unsere Flotte erfolgreich gelandet war, stürzten sich Ochsenkarrenfahrer und andere Taxistas auf uns, wir mussten 10.000 Kyat Eintritt entrichten und ein Spalier von Souvenirständen passieren.
Wir bestiegen den Ziegelhaufen bis zur Hälfte, der Rest war gesperrt, besichtigten die größte funktionierende Glocke der Welt und vervollständigten unsere Foto-Pagodensammlung, weil B. unzähige Bilder schoss.
Nach 2 Stnden verteilten wir uns wieder auf unsere Schiffe und kehrten nach Mandalay zurück. Ich denke, die meisten Langnasen waren äußerst zufrieden mit den vielen Glasperlen und anderen wertvollen Souvenieren, die sie mit nach Europa bringen würden.
Am Nachmittag sind wir mit den Rädern zu einer Werkstatt gefahren in der in mühevoller Arbeit Blattgold hergestellt wird. Junge Männer schlagen stundenlang auf kleine Goldbarren, bis das Gold ganz dünn ist und Blatt für Blatt auf Papier geklebt werden kann.
Es dient Gläubigen dazu die Buddhafiguren zu bekleben.
Wir erwarben auch ein paar Blätter und erbeuteten so nun doch noch etwas Gold, was wir mit nach Hause bringen werden. Postkolonialismus!