117km, 1270 hoch, 1250 runter, Sonnenschein, leichter Gegenwind und kantenwind
Unser Ruhetag in Utrecht war entspannend. Wir haben einen zweistündigen Stadtsaziergang selfguided gemacht. Sind dabei ab und zu eingekehrt und haben die Einheimischen beim Hollandradfahren beobachtet.
Heute sind wir schon um 7.00 Uhr aufgestanden, weil wir um 15.00 Uhr im Airborne Museum Hartenstein sein wollten. Das waren über 80km. Um 9.00 Uhr sind wir losgefahren und haben es auch geschafft. Das war anstrengend, aber auch wieder eine schöne Strecke. Allerdings auch wieder ohne Einkehrmöglichkeit.
Das Airborne Museum berichtet von der größten Luftlande-invasion des 2. WK. Die Alliierten haben versucht im Hinterland der Deutschen Brücken zu besetzen, um so den Vorstoß der Bodentruppen nach Holland hinein zu gewährleisten. Die Hoffnung war, nicht nur die Niederlande auf einen Schlag zu befreien, sondern auch bis zum Ruhrgebiet vorzustoßen und das wirtschaftliche Zentrum Deutschlands zu besetzen.
Das alles misslang, weil die deutschen Kräfte unterschätzt wurden. Tausende alliierte Soldaten und holländische Zivilist*innen starben, die Niederlande wurde erst ein halbes Jahr später befreit, der Krieg ging bis Mai 45, statt wie gehofft bis Weihnachten 44….
Mit Hilfe von Zeitzeugenberichten und anderen Ausstellungsstücken wird das im Museum dargestellt. Sehr eindrucksvoll und detaiiliert. Besonders die Berichte der allierten Soldaten haben mich beeindruckt.
Es war 17.00 Uhr als wir uns auf die restlichen 20km zum Zeltplatz aufmachten. Als wir dort ankamen, erklärte uns der der junge smarte Owner, dass Zelten hier nicht mehr erwünscht ist. „Just another concept“ erklärte er und meinte die überteuerten fest aufgebauten Zelte im Wald.
Mit Google fanden wir mehr schlecht als recht einen sehr netten kleinen Platz am Rande des bergigen (oha) Naturschutzgebietes. Aber leider erst kurz vor Sonnenuntergang. Nun sitzen wir hier im Dunkeln und schreiben für die sensationsgierige Öffentlichkeit diesen Beitrag. Der Rücken schmerzt und morgen wird ein langer Tag. Wir radeln nach Nordhorn! Gute Nacht!
Reisen bildet! Glücklicherweise auch die Reisen anderer. Das es möglich ist in den Niederlanden 1000 Hm an einem Tag zu fahren, das überrascht mich. Müsst ihr die ganze Zeit ‚Damm rauf, Damm runter‘?
Je länger die strecke, desto mehr höhenmeter summieren sich. Damm rauf und runter bringt also auch ein paar höhenmeter ein. Bei arnheim gibts auch noch (erstaunlicherweise) ein paar berge.