Unser letzter Tag in Stockholm. Den Typen haben wir heute gleich zweimal getroffen: einmal vorm Theater und ein zweites Mal auf Mosebacke, einem schönen, aber viel zu teurem Ausflugslokal mit Blick auf Stockholm. Wer ist’s?
Zuerst waren wir im Mittelaltermuseum. Hübsch unter der Erde um die alte Stadtmauer gruppiert. Sehr anschaulich gestaltet und kostenlos. Stockholm ist ungefähr so alt wie Berlin, war aber schon immer der Hotspot im Lande.
Dann kauften wir eine Luftpumpe, weil meine alte kaputt ist. Die neue scheint aber auch nicht viel besser zu funktionieren. Hoffentlich haben wir keine Panne.
Dann sind wir ins Armeemuseum. Dort haben sie sich viel Mühe gegeben, die schwedische Geschichte von Krieg und Eroberung nicht ruhmreich und heldenmäßig darzustellen. Schweden war ja über einige Jahre (während und nach dem dreißigjährigen Krieg) eine europäische Großmacht. Sondern in der Ausstellung wurde stark das harte Leben der Soldaten und ihrer Opfer dargestellt. Auch hier gabs wieder einen Audioguide über App. Leider nur in Englisch, aber gut zu verstehen. Im 19. Jahrhundert sank Schwedens Stern und das Land schrumpfte auf seine jetzige Größe. Während der beiden Weltkriege war Schweden neutral. Was zumindest während des 2. Weltkrieges zweischneidig war. Einerseits bestimmt für die Schwedinnen und einige Emigrantinnen (Tucholski, Brecht, Weiß) gut, andererseits machte Schweden ganz schön viele Zugeständnisse an Deutschland. Was dem die Kriegsführung erleichterte. Außerdem verdiente Schwedens Industrie ganz gut am Handel mit den Nazis. Wird im Museum alles thematisisert, aber nicht deutlich kritisiert.
Interessant sind auch die Unisex-Toiletten, die in allen Museen Stockholms zu finden sind. Viele Touristen und Touristinnen sind verunsichert, wissen nicht, ob sie in der richtigen Toilette sind. Für die Männer ist es mal eine tolle Erfahrung warten zu müssen, auch wenn man nur mal pinkeln muss. Die Frauen erleben leider bespritzte Brillen. Es wird sich hoffentlich einspielen, wenn Männer sich hinsetzen (müssen).
Seit Tagen haben wir uns jede Kneipe und jedes Cafe verkniffen, weil wir die horrenden Preise nicht zahlen wollten. Aber heute fanden wir die einzige Kneipe Stockholms, die Bier (wohlgemerkt Starkbier – 5 Prozent) billiger verkauft, als in Berliner Kneipen! 3€ der halbe Liter! Die Adresse geben wir auf Anfrage gern weiter.
Morgen gehts nach Mariefried zum Schloss Gripsholm.
Berlin ist wieder aus dem Regen auferstanden,Wir grüßen euch und danken für die ausführlichen Blogs.Wir freuen uns auf das Wochen-ende und sind soweit gesund
und erwarten Neues aus Gripsholm mit preiswertem Bier
O&O