Heute sollte es mal etwas anspruchsvoller werden. Jan geht es wieder gut, eine Tageswanderung sollte also möglich sein. Wir wollten an der Levada de dos Tornos entlanglaufen. Das ist die neueste Levada von Madeira. Sie ist erst 50 Jahre alt. Der Wanderführer sprach von dunklen Tunneln und senkrechten Abhängen. Letztere sorgten für Unruhe wegen der Höhenangst.
Wir fuhren mit dem Bus nach Camacha, dem Ausgangspunkt in den Bergen und fanden die Levada recht schnell. Die Tunnel waren gar nicht so dunkel, weil wir schon immer den Ausgang sehen konnten, aber zeimlich nass. Es tropfte durch die Tunneldecke. Schwieriger und nicht angekündigt waren die beiden Wasserfälle, die sich über den Weg ergossen und duch die wir durchmussten. Aber da schien noch die Sonne und wir trockneten recht schnell. Wenig später begann ganz feiner Sprühregen, der stärker wurde. Wir waren in den Wolken. Insgesamt 4 Stunden stiefelten wir neben der Levada her. Das schönste: Immer eben, kein Anstieg. Leider blieben die Blicke wegen der Wolken nun aus. Trotzdem aber beeindruckend – eine wilde felsige Landschaft immer nur wenige Meter von der nächsten Siedlung entfernt. Am Ende kam noch ein Anstieg durch Gestrüpp und etwas Straße bis zur Bushaltestelle. Da waren wir dann aber endgültig nass und froren sehr bis der Bus kam.
Im Bus war es warm und gemütlich. Und wie erfreute uns der Fahrer. Ein Mensch der seinen Beruf liebt. Er und seine Maschine waren ein Körper. Mit Höchstgeschwindigkeit an die Kurve ran, abbremsen, in die Kurve legen, so dass, dass das Heck ein wenig schlingert, in der Kurve schon wieder beschleunigen und wieder vollen Speed bis zur nächsten Serpentine…. B. und ich konnten nicht sprechen (wegen dem Erbrochenen im Mund), aber wenn sich unsere Blicke trafen waren sie voller Wärme und Symphatie für diesen Fahrer: Hingabe und Körpergefühl und das alles im Niedriglohnsektor. Kein Vergleich mit seinen Berliner Kolleg*innen denen auch der letzte Spaß verboten worden ist – TürvorderNasezuknallen.
Wieder in Funchal mussten wir den Berg zu unserer Hütte hinauf. Aber das macht warm und auf halber Strecke gabs Bier und Tee – war ja auch wieder Platz im Magen.
auweia.
das ist so lustig und so schlimm zugleich.