Der Morgen überraschte uns mit geschlossenen Läden. Zum Glück fand ich einen Bäcker, der uns ein paar Schrippen verkaufte. Fronleichnam!
Wir hatten einen Ruhetag geplant und das Wetter war feiertagsmäßig. Bis Mittag blieben wir am Zelt um zu lesen. Danach fuhren wir ein paar Kilometer zum Nationalpark um gemeinsam mit ein hunderten Pol*innen die Wanderdünen zu besteigen. Das war trotzdem sehr entspannend, irgendwie schluckt der Sand jede Aufregung.
Auf dem Rückweg kehrten wir in eine sonniges Cafe mit Berliner Preisen ein. Wie überall an der Küste gabs aber auch hier jede Menge Fischbuden und ich kaufte mir eine unglaublich billige Räuchermakrele, die mein Abendbrot wurde. B. hatte sich noch ein extra großen Kuchesatück gekauft.
Als wir zum Zeltplatz zurückkamen, stand ein Wohnwagen neben unserem Zelt. Die Besitzer*innen saßen davor und tranken, redeten laut und hörten Musik. Feiertage und Wochenenden auf polnischen Zeltplätzen sind traditionell immer laut. Gegen Mitternacht traute ich mich aus dem Zelt und beschwerte mich auf Englisch bei unserem Nachbarn. Er machte die Musik aus, aber es dauerte noch über eine Stunde, bis es etwas ruhiger wurde.
Am nächsten Morgen fing er mich mit den Worten ab: „This is Poland and not Germany!“ Das wiederholte er so oft, bis ich sagte, dass ich es verstanden hatte. Es tut mir Leid, dass ich nichts zur Verbesserung der bilateralen Beziehungen beitragen konnte.