Manchmal stelle ich mir das Gorki Theater als einen einsamen Ort inmitten all des rechten Mainstreams vor. So schlimm ist es noch nicht, kann es aber werden.
Nach den vielen antirassistischen und (queer)feministischen Stücken, widmet sich das Gorki der sozialen Frage. Natürlich soll das Sozialdrama Falladas aus den 30ern Jahren den Bezug zu heute herstellen. Und das gelingt. Einmal besonders gut, als Pinneberg bei der Begegnung mit den Obdachlosen auf einmal eine Zeitreise macht und auf syrische Geflüchtete trifft. Das Stück scheut sich nicht das etwas kitschige von Falladas Roman mit ins Stück zu übernehmen. Und so bleibt glücklicherweise keine Verzweiflung, sondern Hoffnung übrig. Und obwohl das mal eine etwas längere Aufführung ist, wird es nie langweilig oder unverständlich.