Mit einer Reisetablette, die reichlich schläfrig macht, haben wir die zweistündige shared-taxi-fahrt aus den Bergen hinunter nach Mandalay gut überstanden. Wir wurden bis vor unsere Unterkunft gefahren. Nachdem wir uns einen ehrgeizigen Sightseeingplan für diese zweitgrößte Stadt Myanmars aufgestellt hatten, zogen wir los. Mandalay ist eine Millionenstadt und wir haben erheblich die Distanzen unterschätzt. Die Stadt ist eine Hölle aus Staub und Abgasen. So sind wir viele Kilometer am Rande der Straßen gelaufen, da es hier nur unbenutzbare Fußwege gibt. Den Weg zur Mahamoni Pagode haben war relativ gut gemeistert. Dort steht der Buddha, der von den Gläubigen ständig mit Blattgold beklebt wird und dadurch immer fetter wird. Aus Piätätsgründen wurde uns dort ein Longi angezogen.
Umrundet von Millionen von Mopeds, die ständig hupen zogen wir weiter. Manchmal hat uns ein Bus-Truck mitgenommen – bis zur nächsten Kreuzung. Irgendwann waren wir dann am Fluß in der Hoffnung auf frische Luft und bessere Sicht auf grüne Ufer. Aber auch dort nur ein staubiger Hafen mit Elendshütten.
Als wir den im Reiseführer empfohlenen Sunset-Point (eine graugrüne Insel mit Betonbänken) erreichten, war die Sonne schon untergegangen und die Motorradtaxijungs empfingen uns mit: „Sunsetpoint finished“. Da stand unsere Laune tiefer als die Sonne, denn wir sahen fast nichts mehr und waren meilenweit von unserem Hotel entfernt. Nochmal eine halbe Stunde später erreichten wir eine Bierkneipe. Dort saßen ein paar Langnasen und wir fühlten uns nicht mehr so verloren. Die Kellner waren schnell und wir wurden zunehmend entspannter. Den Rückweg unterteilten wir in 2 Etappen – Streetfood und Bierstampe. Jetzt sechs Stunden später lassen wir unsere wunden Füße von der Klimaanlage des sterilen und sauberen Hotelzimmers kühlen. Ach….