Hsipaw, 26.1.2017

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Nach 13einhalb Stunden stiegen wir übermüdet aus dem eiskalten klima-anlagen-fehl-regulierten Bus aus. Erstaunlicherweise standen um diese frühe Uhrzeit (5.30Uhr) Tuc-Tucs bereit, um die Ausgestiegenen auf die Hostels zu verteilen und noch erstaunlicher war, dass wir kurz darauf schon unser Zimmer bekamen. Offizielle Eincheckzeit war erst um 14 Uhr. Leider waren wir zu durchgefroren, um den verpassten Schlaf noch vor dem Frühstück nachzuholen.
Hsipaw ist deutlich ärmer als die Gegend um den Inle-See. Es sind auch viel weniger Tourist*innen hier. Nur die Hauptstraße ist befestigt, die Pagoden verfallen. Wir wohnen in einem chinesischen Hotel. Es glitzert vor lauter flackernden Leuchtketten. Leider funktioniert das Internet dagegen nur ganz schlecht, sodass wir heute keine Fotos hochladen können. Die reichen wir nach.
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Nach dem Frühstück haben wir eine kleine Wanderung zu einem hölzernen Kloster mit Bambusbuddha gemacht. Der Höhepunkt war der Besuch einer Nachfahrin eines Shanfürsten, die in einer verfallenen Villa (Shanpalast) haust und den Touristinnen ihre Familiengeschichte erzählt. Mit vielen Fotos von jungen Menschen in entweder College- oder traditioneller Tracht. Zu damaliger Zeit sicher eine kosmopolitische Elite, die sich auf Kosten ihrer Untertanen bereicherten. Das Adelsgeschlecht starb aus, als die Militärs 1962 alle männlichen Familienmitglieder verschleppten bzw. umbrachten. Alles im Namen des Sozialismus, als sich korrupte verbrecherische Militärs alles aneigneten. Erst seit 2010 können sie sich wieder auf ihre Tradition besinnen. Aber die alte Macht und die Privilegien kehren wohl (hoffentlich) nicht wieder zurück. Ansonsten haben wir uns in einem kühlen Garten von Staub und Hitze erholt und die Abenddämmerung am Fluss genossen. Hier haben Wasserbüffel und Kinder gebadet ohne sich um den Müll zu scheren, der derweil an ihnen vorbeiströmte.
Wir haben uns entschlossen hier noch zwei Tage zu verbringen ohne einen weiteren anstrengenden Trek zu machen.

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