Hier im internetcafe ist es so dunkel, dass ich nicht richtig sehen kann, was ich schreibe.
Wir sind schon wieder in huaraz. Leider, denn wir mussten den Treck abbrechen. Nicht wegen uns, es geht uns gut, sondern weil zwei leute unserer kleinen reisegruppe schlapp gemacht haben.
Vorgestern sind wir mit unserem guide mit micros ca. 5 stunden in die berge gefahren. Das war schoen, weil wir oeffentliche verkehrsmittel genutzt haben und nicht im privaten jeep. Aber auch sehr anstrengend, weil wieder so viele leute reingestopft wurden wie moeglich. Mit meinen langen beinen bin ich da echt gehandycapt. Fruehstueck gabs in einer lokalen kneipe. Da habe ich zum ersten mal cafee con leche auf diese art bekommen: ein grosses glas milch und einen kleinen becher kaffeeextrakt. Beides vermischt war recht lecker.
Dann gings weiter an tuerkisen gletscherseen vorbei und serpentinen einen pass ( ca. 4500m) hinauf und wieder hinunter. Atemberaubend!
Am startort mussten wir nochmal ueber 1 stunde auf die beiden esel warten, der zelt, kleidung und verpflegung tragen sollten.
Wir selbst brauchten nur unsere wasserflasche und krimskrams zu tragen.
Gegen 14.00 uhr gings dann endlich los: 2 amis, 1 ausi, 1 englaender, 1 guide, 2 esel, 1 eseltreiber und wir.
Wir begannen bei 3700m und liefen in den bergen an einem dorf entlang. Dort werden kartoffeln angebaut. Je weiter wir liefen, desto aermlicher wurden die behausungen – kein strom, fenster ohne glas. Wir wurden immer freundlich gegruesst, die kinder nicht ganz uneigennuetzig. Sie fragen nach schokolade oder suessigkeiten. Es scheint eine art sport zu sein. Wer es schafft es, den gringos was abzulocken. Ich glaube aber auch nicht, dass sie sonst viel suesses bekommen.
Den ersten zeltplatz erreichten wir gegen 18.00 uhr auf 3900m. Die beiden peruaner kochten eine suppe fuer uns und dann war es auch schon dunkel und wir gingen in die zelte. Wenn die sonne scheint ist es hier selbst in dieser hoehe t-shirt warm. Sobald sie verschwindet ziehst du alle 2 minuten ein weiteres kleidungsstueck an. Wir haben mit allen sachen im schlafsack gelegen und trotzdem gefroren.
Wecken war um 6.00 uhr – reif lag auf den zelten. Aber es gab coca-tee und brot mit marmelade. Da wurden wir wieder warm. Es sollte an diesem tag auf 4700m gehen. Deshalb sind wir schon um 7.00 uhr los gewandert. Es ging ganz gut voran, die steigung hielt sich in grenzen. Aber bei der duennen luft, ist mensch schnell ausser atem. Leider bekamen 2 leute auf 4100m die hoehenkrankheit (herzrasen, kopfschmerz, uebelkeit) und wir drehten alle nach langer diskussion um. Wir sind natuerlich darueber sehr traurig. So schoen fand ich die naechte im eiskalten zelt nicht – es sollte sich schon lohnen, solche strapazen auf sich zu nehmen. Aber, wenn es mir mal dreckig geht, moechte ich auch, dass umgekehrt wird. Wir hatten nur einen guide und mussten deshalb immer zusammenbleiben.
Der rest ist schnell erzaehlt, zelten auf einen tieferen platz. Dadurch gings den beiden wieder besser. Als ware nichts gewesen. Und heute dieselbe strecke mit den verschieden micros zurueck. Das war sehr anstrengend.
Wir haben allerdings einen kleinen umweg ueber eine kleine andenstadt gemacht. Das hat mich fast fuer alles entschaedigt: Eine kleine plaza im sonnenschein, blauer himmel, eisverkauefer, sonntaegliche ruhe, bohnensalat mit koriander und im hintergrund schneebedeckte andenberge. Mensch was willst du mehr?
Das foto ist aus dem internet.