Sonnenschein in Dublin! In Sandalen und T-shirt haben wir uns heute auf den Weg gemacht. As erstes stand das Kilmainham Gaol auf unserem Programm. Das ist ein ehemaliges Gefängnis, das zu einem historischen Museum umgebaut wurde. Wir wollten an einer Führung durch das Gefängnis teilnehmen. Das ist die einzige Möglichkeit es zu sehen. Das Museum vertrieb uns die Zeit bis zum Beginn unserer Führung. Noch einmal lernten wir viel über die erbitterten Kämpfe gegen die Briten während der letzten 3 Jahrhunderte. Die Hinrichtungen im Mai 1916 nach den Osteraufständen spielten eine besondere Rolle. Sie sollen maßgeblich zum Umdenken der irischen Bevölkerung beigetragen haben. Die Stimmmung nach den gescheiterten Aufständen wechselte von Ablehnung wegen der großen Zerstörung Dublins zu großer Solidarität mit den Familien der Hingerichteten. Schließlich wurden durch den sich anschließenden Guerillakrieg gegen die Briten diese ja auch gezwungen zu verhandeln. Leider, leider fand die ausgehandelte Treaty nicht die Zustimmung aller, sondern nur eine hauchdünne Mehrheit, sodass immer noch kein Frieden einkehren konnte. Ein Bürgerkrieg, der noch ein weiteres Jahr andauerte, brach aus. Die, die vorher gemeinsam kämpften, sperrten ihre Gefährten z. B. in jenes Gefängnis, das wir heute besuchten. Erst heute haben wir begriffen, dass nicht die fehlenden 4 nordirischen Grafschaften der Grund für die Auseinandersetzungen war, sondern die Engländer darauf bestanden hatten, dass Irland zwar eine Republik werden durfte, aber dem König gegenüber loyal bleiben musste. Darauf hatten viele der Ir*innen keine Lust, empfanden das als faulen Kompromiss. Deshalb nach Weltkrieg, Aufstand, Guerillakrieg nun auch noch Bürgerkrieg.
Nach diesem vielen Input sind wir durch die Außenanlagen der IMMO spaziert. Hier wuchsen Zucchini im schönen Innenhof als Kunstinstallation. Schöne Idee. Vor allem die roten Besen.
Zu guter Letzt unternahmen wir einen self-guided Stadtspaziergang, den wir uns aus dem Netz aufs blöde Handy runtergeladen hatten. Das Problem war nur, dass wir uns oft verliefen und die nächste Station jeweils nur mit Mühe fanden. Zum Glück endete der Spaziergang in einem Pub, wo wir in der Abendsonne (!) ein Belohnungsguinness tranken.
Wir haben hier übrigens viele Erinnerungen an unser erstes Sabbatjahr in Glasgow gehabt: