Wir haben uns entschieden die Stadt zu Fuß zu begehen. Mit dem Rad ist es uns zu gefährlich. In der Nähe des Südbahnhofes steht noch eine Leninskulptur. Hier beginnt der breite Leninprospekt.
Wir wandern zur Insel Kneiphof, dem historischen Stadtzentrum. Hier wurde in den letzten Jahren der alte Dom mit dem Kant Denkmal wieder aufgebaut. Der Rest der Insel ist ein Park. Wir besichtigen den Dom mit seinem kleinen Kantmuseum.
Königsberg wurde erst im April 1945 befreit, als die Rote Armee auch schon kurz vor Berlin stand. Die Nazis hatten die Stadt zur Festung erklärt. Die Einwohner*innen mussten in der Stadt bleiben. Trotz langer Vorbereitung und zweitägigen Artilleriebeschusses kamen noch über 60 000 Rotarmist*innen ums Leben. Am 9.April 45 übergab Wehrmachtsgeneral Lasch die Stadt. Dafür wurde er in den letzten Kriegstagen zum Tode verurteilt und seine Familie in Sippenhaft genommen. Er aber ging in sowjetische Kriegsgefangenschaft.
Das erfuhren wir im Museum, das im ehemaligen Bunker des Generals liegt.
Nach dem Krieg wurde die Stadt sowjetisch, nach 1990 zur russischen Exklave.
Nach der Dombesichtigung gingen wir weiter zum heutigen modernen Stadtzentrum, dem Platz des Sieges. Früher standen hier Siegessäule und Lenindenkmal – heute Siegessäule und die riesige neue orthodoxe Kirche. So verändern sich die Prioritäten.
Der Rückweg zum Hotel zog sich hin, aber wir konnten schon mal die ersten 3 km unseres morgigen Weges aus der Stadt planen. Wir überlegen, wie wir auf den mehrspurigen Straßen zurechtkommen werden und an den Bushaltestellen vorbeikommen ohne zwischen die zahlreichen Busse zu geraten.
Abendbrot gabs wieder im Hotelrestaurant und danach 2 Krimis. Im Hotel gibts ARD Fernsehen.