Wir entdeckten die Innenstadt, die im Krieg fast völlig zerstört und später abgerissen wurde. Erst in den letzten Jahren wird historisierend wieder aufgebaut, ähnlich dem Nikolaiviertel in Berlin. Viele der neuen Altbauten stehen leer. Das Zentrum wirkt ganz nett, wirkt aber ein wenig tot. Einzig die recht wenigen Tourist*innen beleben das Ganze.
Elblag (Elbing) war bis 1945 deutsch. Im kleinen Museum gab es eine Ausstellung, in der ehemalige deutsche Bewohner von den deutschen Traditionen erzählen. Wie alle anderen kleinen Ausstellungen im Museum (es waren mehr als 6 verschiedene), stand diese für sich. Es gab keine historische oder politische Einbindung. Nichts über die Zwangsarbeitslager und KZ Außenlager am Rande der Stadt. Nichts über die immense Kriegsproduktion der örtlichen Industrie. Da freut sich der Bund der Vertriebenen.
Mein Hinterrad lief nicht ganz rund. Wir ließen es am Bahnhof reparieren und schauten gleich nach Zügen nach Marienburg. In der schön restaurierten Bibliothek gabs Internet und wir buchten Quartiere in Kaliningrag und Swedlogorsk.
Abends gabs wieder ein tolles Essen in unserem Lieblingsrestaurant.