Vor einigen jahren sind ja die stadtbezirke wedding, tiergarten und mitte zum stadtbezirk mitte zusammengefast worden. Zumindest für das heimatmuseum war das nicht gut. Jetzt muss dort nämlich die geschichte der drei stadtbezirke reinpassen. Die bezirke sind so unterschiedlich, dass das nicht so richtig gut funktioniert.
Mitte war ja flächenmäßig bis vor 150 jahren identisch mit der stadt berlin, tiergarten war bis dahin nur ein großer wald und wedding ein kurort. Dann war mitte regierungs- und repräsentationsgebiet, wedding wurde industrie- und arbeiterklassenstandort und tiergarten ein mischmasch aus bürgerlichkeit und armut (moabit). Nach 1945 änderte sich das nochmal und besonders ab 1961 gehörten mitte zur ddr – zwischen den stadtbezirekn gabs eine mauer.
Mir hätte ein wedding museum gereicht. Das würde mich interessieren. Aber stattdessen ein samelsurium von thematischen räumen – wohnbedingungen im wedding, berühmte leute aus mitte und migration. Dann ein zeitstrahl der versucht allen drei bezirken gerecht zu werden und vieles anderes. Aber es bleibt stichpunktartig und oberflächlich.
Und es bleibt ein westmuseum – der bezirk mitte bleibt fremd, gezeigt wird natürlich die mauer und ihre auswirkungen. Das leben im ostbezirk, seine entwicklung – pustekuchen.
Das ganze museum – nischt halbet und nischt ganzes.