„In Zeiten des abnehmenden Lichts“ Lesung Deutsches Theater 24.2.2013

ruge
Ich hatte das Buch vor ca. einem halben jahr gelesen und fast alles vergessen. Natürlich wusste ich noch, dass es um eine familiengeschichte geht und irgendwie um die aufarbeitung des stalinismus. Ich wusste auch noch, dass mir das buch gut gefallen hat.
Die lesung brachte mir glücklicherweise mein gedächtnis zurück. Drei Generationen werden beschrieben:
Die großeltern – kommunist_innen, widerstandskämpfer_innen – im mexikanischen exil, später in der ddr
Die Eltern – kommunist_innen, im gulag, später in der ddr
Der sohn – enttäuscht, später republikflüchtling und krebskrank
Zwischen den lesungen gab es gespräche zwischen eugen ruge und einem dramaturgen des DT. Und natürlich war die wichtigste frage: inwieweit ist das buch autobiografisch? Das ist es zu einem guten stück- allerdings haben sich die 20 kapitel nicht wirklich so abgespielt, sind verdichtet oder erfunden. Dennoch, die personen hat es so gegeben. Es gibt auch ein buch von eugen ruges vater über seine zeit in stalinschen lagern.
Eugen ruge sagt, dass es ihm schwerfällt eine eindeutige haltung zur ddr, zu seiner familie zu beziehen. Er macht in seinem buch aus der not eine tugend und schreibt einfühlsam und witzig aus der sicht der protogonist_innen. Es bleibt den leser_innen überlassen sich daraus eine meinung zu entwickeln. Und jetzt weiß ich auch wieder, warum mir das buch so gut gefallen hat.
Leider sind alle aufführungen bis ende märz ausverkauft.
p.s. auf wunsch kann ich euch eugen ruges buch als e-book zusenden – aber psst!

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