zur zeit in vielen kinos
Eigentlich hatte ich ja erhofft, dass neue film von margarthe von trotta mir so gut gefallen wird wie ihr „rosa luxemburg“ film. Zumal auch hier wieder barbara suckowa die titelrolle spielt.
Aber der film berücksichtigt im gegensatz zu „rosa luxemburg“ nur einen kurzen zeitabschnitt im leben hannah arendts. Es geht fast ausschließlich um den eichmann prozess in jerusalem 1961 und ihre artikel / buch dazu.
Hannah arendt war als berichterstatterin teilnehmerin dieses prozesses. Der film zeigt die auseinanderstzung um ihre einschätzung eichmann´s als mittelmäßigen banalen bürokrat. Außerdem waren viele mit ihrer beurteilung der „Judenräte“ während der shoa nicht einverstanden.
Ich war ein wenig enttäuscht, weil ich mehr über ihr leben erfahren wollte. Aber es ist sicher legitim einen film „nur“ darüber zu machen. Da hätte ich mir aber ein tieferes herangehen gewünscht.
Arendt´s totalitarismustheorie wird nur im ansatz deutlich. Während mir die „banalität des bösen“ im bezug auf eichmann noch einleuchtet, blieb der begriff „das böse“ fremd. Gibt es das böse an sich oder gibt es auch gründe für menschliches handeln? Also unbedingt noch mal „eichmann in jerusalem“ lesen.
Im abschluss wird die skyline von new york gezeigt. Zweifellos ein bezug zum 11.9.2001. Das fand ich dann doch platt.