keine weiteren vorstellungen bis märz
Ein langer theatertag. Nach der vorstellung „die wannseekonferenz“ um 12.00 uhr nun ein stück nach dem roman von hans fallada.
Anders als die kritiken prophezeiten hat uns das stück sehr gut gefallen. Wir waren gut vorbereitet, hatten das hörbuch gehört und eine führung zum theaterstück im historischen museum mitgemacht.
Ganz kurz: Während der nazizeit in berlin leistet ein, an sich unpolitisches, ehepaar widerstand. Sie beschreiben über 2 jahre hinweg ungefähr 200 postkarten und legen sie in hausfluren aus. Auf den karten stehen in druckschrift kleine texte gegen die nazis. Sie werden erwischt und hingerichtet. Fast alle der karten wurden bei der gestapo abgegeben.
Die geschichte beruht auf tatsachen und wurde 1946 von Fallada auf grundlage von prozessakten geschrieben.
Das stück zeigt nicht nur die konflikte der protagonist_innen, sondern zeigt, wie der roman auch, verschiedene berliner „typen“ und ihr handeln während dieser zeit. Für mich sehr einprägsam: der kommissar – ein hervorragendes beispiel eines zynischen angepassten entmoralisierten menschen. Die insgesamt 22 verschiedenen charaktere werden von 7 schauspielern dargestellt. Diese schaffen es jede figur unverwechselbar zu machen. Alles geschieht auf oder neben einer schrägen drehbühne. Durch diese bühne können verschieden handlungsorte dargestellt werden. Die textauswahl – der roman hat über 800 seiten – ist hervorragend. Das spiel schnell, kurzweilig und prägnant.
Es gab langen beifall.