Ca. 200 km südlich von jasper liegt das kleine dorf „lake louise“. Um dort hin zu kommen fuhren wir mit einem bus den icefield parkway entlang. Solche mächtigen berge und gewaltigen täler haben wir bisher noch nicht gesehen. Hinter jeder kurve ein neuer atemberaubender blick. Leider durften wir nur einmal aussteigen und hatten ca. 15min zeit den großen athabasca gletscher zu sehen und zu fotografieren. Auch dieser gletscher geht von einem immer kleiner werdenden eisfeld ab und muss leiden. Er ist dazu da, dass mensch auf ihm mit bussen und kettenfahrzeugen herumfahren kann. Deshalb zieht er sich auch langsam zurück, vielleicht wird er dann bald in ruhe gelassen.
Am hi-hostel lake louise wurden wir abgesetzt. Diesmal ein schickes hostel mit kneipe, sauna und allem drum und dran. Allerdings wieder im 6er zimmer. Birgit und ich haben aber ein hochbett im zimmer und so etwas wie ein wenig privacy. Egal, denn die landschaft ist auch hier irre. Der ort heißt nach einem gletschersee, den wir gestern besichtigten.
Alles sehr touristisch, aber immer noch schön. Wir sind so ungefähr 30km über und am see entlang und haben auch hier die hängenden (rest)gletscher gesehen, die den see speisen.
Das ganze gebiet hat eine über hundertjährige touristische tradition und ist ein schönes beispiel für kolonialismus.
1882 wurde tom wilson ein see gezeigt, den die ureinwohner „see der kleinen fische“ nannten. Wilson, im auftrag der canadian pacific railway unterwegs, erkannte die potenzen dieses sees für den tourismus. Er nannte den see emeraldsee, weil er so schön grün war. Die eisenbahngesellschaft stellte schweizer bergführer ein, baute wanderwege aus und errichtete an schönen stellen teehäuser. Er wurde nach einer tochter von königin victoria benannt. Am fuße des sees entstand ein kleines challet. Das heute so aussieht.
Inzwischen gibt es forellen im see, die aus europa eingeführt wurden. Die nationalparkverwaltung bemüht sich die einheimischen fische zurückzuholen. Ich denke: Eine schöne idee wäre es auch ein paar ureinwohner in kostümen hier wieder anzusiedeln.
Heute sind wir jedenfalls erschöpft und müde, weil die nacht in unserem gemeinschaftsschlafraum wieder sehr unruhig war. Zeit für einen ruhetag – hurra!