Arica 29.11.08

Zurueck aus den bergen.
Um es gleich zu sagen, die kopfschmerzen sind wir die 3 tage nicht mehr losgeworden. Zu hoch waren hier die anden und zu ehrgeizig unser programm.
Die erste guided-tour war 14 stunden lang. Der guide war sehr nett, aber ein wenig unorganisiert. Er hat die zeit mit uns vertroedelt. Wir sind 150km auf staubiger piste in den nationalpark hineingefahren. Die landschaft scheint lebensfeindlich. Eine hochebene (4500m) mit sandhuegeln. Darauf grasbueschel, wie pickel auf der haut. Moos – stachlig wie ein kaktus. Bluehendes salz – wie reif auf dem moos liegend. Es entsteht, wenn das unterirdische wasser an der oberflaeche verdunstet. Giftgruene felssteine, die sich als hundertjaehrige pflanzen entpuppen. Lamas, alpacas und vicunas – die kamele der anden. An einer ebenen pflanzenlosen flaeche sahen wir hunderte schwarze 2m im durchmesser grosse kreise. Es stellte sich heraus, dass das die schlafplaetze der lamas waren. Sie treffen sich hier in der daemmerung. Und weil sie auch mal scheissen muessen, sind die schlafplaetze schwarz von kleinen kuegelchen.
Am nachmittag erreichten wir dann einen salzsee.
Folgendes bild: Im vordergrund – vicunas, dahinter, im flachen wasser – flamingos, wiederum dahinter riesige bagger und lkw’s, die das salz abtragen, im hintergrund die vulkane. Eine idyllische industrielandschaft im nationalpark. Aber im liberalisierten chile kein wunder.
Dann gings noch zu einem schwefligen, heissen see. Alle haben gebadet, nur wir hatten wieder mal unsere badesachen vergessen.
In der daemmerung sind wir dann zwischen den salzbeladenen lkw’s die staubige sandpiste zurueckgerast. Voellig fertig und kopfgeschmerzt, ohne abendbrot und bier ins bett.
Am naechsten tag gings zu den vulkanen. Bestiegen haben wie sie nicht, aber eine kleine wanderung zu ihren fuessen gemacht. Der himmel und die vulkane waren bedeckt. Aber wir konnten das grollen hoeren – wie gewitterdonner kam es aus den vulkanen. Ich hatte fuer diese tour keine richtige ruhe mehr, weil wir um 17.00 uhr unseren bus zurueck nach arica bekommen mussten. Und der guide war wieder so gemaechlichhhhhhhhh.
Aber wir haben es geschafft. Die 3500m bergab waren ein genuss, weil der kopfschmerz langsam nachliess und die realistische hoffnung auf ein bier am abend stieg. Die precordillieren hier, bestehen aus riesigen sandduenen (ca. 500m hoch). Fast unten im tal fuhren wir dann zwischen diesen duenen durch ein liebliches gruenes tal. Endlich wieder baeume, wiesen, felder und obstplantagen. Das wunder der bewaesserung – im hintergrund die sandberge!
In arica arbeiten viele perunaerInnen. Z.B. als putzfrauen. Chile ist reicher als seine nachbarlaender. Einmal die woche muessen die perunaerInnen ueber die grenze und 24 stunden in peru bleiben. Das ist ihr freier tag. Dann duerfen sie wieder fuer eine woche in chile arbeiten. Es sei denn ihre chilenischen arbeitgeberInnen geben ihnen einen arbeitsvertrag, aber wer von denen will das schon.

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