
Die Nacht war gar nicht so kalt. Wir haben kaum gefroren. Aber der Morgen! Irgendwie schaffen wir es nicht unser Zelt so aufzubauen, dass es zeitig in die Sonne kommt. Glücklicherweise mussten wir heute nicht abbauen, so könnte es nass bleiben. Gefrühstückt haben wir an einer sonnigen Stelle mit Parkbank, so blieb uns die nasse Wiese erspart.

Gegen10.30 Uhr waren wir soweit erwärmt, dass wir uns zum Papstpalast aufmachen konnten. Ein verbilligtes Rentnerinnenticket war schnell erstanden. Der riesige Palast ist wirklich beeindruckend. Hohe gewaltige repräsentative Räume. Im 14. Jahrhundert haben hier die Päbste regiert. Weil inzwischen die Inneneinrichtung fehlt, haben alle Besucher*innen ein Historiepad bekommen. Modernste Technik, die uns zeigte, wie die Räume vor fast 1000 Jahren aussahen und wozu sie dienten. Zuerst waren wir frustriert weil es nicht funktionierte, aber später haben wir uns doch damit angefreundet.

Einfacher zu bedienen war der Audioguide auf der halben Brücke. Auch hier alles sehr informativ.

Danach waren wir etwas Informatonsübersättigt und haben uns den Rest des Tages von Bäckerei zu Kneipe zu Imbiss gehangelt und dabei ein wenig die Stadt erkundet. Sehr schöne Plätze und kleine Gassen, aber zu viele teure Läden usw.
Bei Einbruch der Dunkelheit fallen die Temperaturen ins Bodenlose und wir retten uns ins Zelt. Es ist noch nicht spät, aber einige Teilnehmer*innen des benachbarten Mittelalterfestivals ziehen in ihren Bärenfellen über den Platz und blasen dabei in schaulich klingende Hörner… Avignon=Hochkultur.

