Ruhetag, kühl, bedeckt

Wir hatten morgens länger Zeit für das Frühstück, da das jüdische Museum erst um 11.30 Uhr aufmacht. Der Eintritt war frei, weil ein Raum der kleinen Ausstellung gesperrt war. Wir bekamen ein Tablet und wurden per Video-Guide geführt. An Hand ausgewählter Exponate erklärten unterschiedliche Personen einige Rituale oder Ereignisse aus der schweizerischen jüdischen Community. Nach 1 1/2 Stunden waren wir aber damit durch und fuhren aufs Baseler Land nach Riehen. Dort befindet sich die Gedenkstätte für die Flüchtlinge des 2. Weltkrieges. Auch hier nur wenige Räume, die aber an Hand von Einzelschicksalen die inhumane Ausländerpolitik der Schweiz während der NS Zeit aufzeigen. Viele Menschen, insbesonders Juden und Jüdinnen versuchten in der Schweiz Asyl zu bekommen. Mit der Begründung „Überfremdung“ wurde das aber fast ausschließlich abgelehnt. Jüdische Menschen galten nicht als politische Flüchtlinge, aber auch diese müssten unmittelbare Gefahr nachweisen. In den ersten Jahren unterstützte die GESTAPO sogar teilweise die Fluchten um die „Juden loszuwerden“. Bis kurz vor Kriegsende wurden die Menschen jedoch nach Deutschland zurück geschoben, was in der Regel ihren Tod bedeutete. Den Schweizer Behörden war das bewusst. Viele Leute versuchten illegal über die Grenze zu kommen. Hier waren sie dann auf die Hilfe von Organisationen oder Flüchtlingshelfer*innen angewiesen.Über Weil am Rhein und die Dreiländerbrücke ging’s dann in unser französisches Quartier zurück.
