15.02.2025 / Gorki Theater / Muttersprache Mameloschn

Drei jüdische Frauen, drei Generationen, eine Familie reden miteinander und dabei werden die jahrzehntealten Verwerfungen und Probleme deutlich, ohne gelöst zu werden. Die Großmutter war lange gesellschaftlich aktiv und als Sängerin sehr gefragt, die Tochter fühlt sich/ ist alleingelassen, die Enkelin reibt sich an der Mutter und hängt an der Großmutter. Eigentlich die üblichen Familienproblme. Aber nach und nach bemerkt mensch, dass die Familiengeschichten auch stark durch ihr jüdisch sein geprägt sind. Die Großmutter bleibt nach dem Holocaust und dem Lager in der DDR und wird Kommunist:in. Der Enkelkinder (einschließlich des nicht anwesenden Enkelsohnes) gehen unterschiedlich und autonom mit ihrem jüdisch sein um, während die Tochter das nicht wirklich geschafft hat.

Großartig gespielt. Insbesondere Ursula Werner als Großmutter. Es ist aber ein Kammerstück und verliert meiner Meinung nach an Intensität im großen Saal, in den es wahrscheinlich wegen der großen Nachfrage verlegt wurde. Also beschwer ich mich nicht.

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