Was für eine Anreise! Als wir vorgestern am ZOB in den Flixbus steigen wollten, verweigerte der Busfahrer die Mitnahme unserer Räder. Er war nicht bereit, mit uns darüber zu diskutieren, obwohl wir die Tickets mit Rädern gebucht und auch bezahlt hatten. Er hatte auch keine Möglichkeit die Räder mitzunehmen, denn an seinem Bus waren keine Fahrradhalter. Fieberhaft versuchten wir irgendeine flixbus – Hotline zu erreichen. Es gelang auch irgendwann. Glücklicherweise ist Birgits Englisch gut genug, um mit irgendeinem Callcenter in Irland oder Indien zu telefonieren. Der Bus fuhr aber ohne uns nach Mailand. Wir bekamen online Tickets zugesandt: Für einen Bus nach München und von dort nach Mailand. Nur, dass dieser Bus erst um Mitternacht fuhr. Als wir völlig durchgefroren waren und 2 Bier später kam der Bus nach München. Er hatte Fahrradhalter und nahm uns ohne Diskussion mit. Wir hatten sogar viel Platz und dadurch war die Nachtfahrt erträglich.
In München haben wir uns ein Bäckercafe gesucht und dann sogar Stephan auf dem Bahnhof getroffen, der in Bayern Elise und die Kinder besuchen wollte.
Wir haben dann noch ne Stunde am Busbahnhof in der Sonne gesessen. Der Bus nach Mailand kam pünktlich. Der Fahrradhalter am Bus war vorhanden, aber konnte nur ein Fahrrad halten. Aber der Busfahrer packte mein Rad in den Kofferraum. Trotz anderer Platzkarten konnten Birgit und ich die ganze Fahrt nebeneinander sitzen. Die Strecke war teilweise sehr schön, am Königssee vorbei und über den Bernardino Pass, durch Deutschland, Österreich, Schweiz, Lichtenstein und Italien. An der Schweizer Grenze wurden die Pässe kontrolliert. Wie international unsere Busgemeinschaft war! Sogar jemand von der russischen Airforce war dabei! Jedenfalls zeigte jemand so eine ID Card. Ein komischer Spaß! Unsere deutschen Ausweise wurden nur oberflächlich angeschaut, während unser albanischer Mitreisender mitgenommen wurde. Glücklicherweise wartete der Busfahrer und die Schweizer Grenzer ließen ihn nach 45 min wieder frei.
Mit 1 stündiger Verspätung erreichten wir Mailand um 21.00 Uhr.
Am Morgen hatten wir ein Hotel in Mailand gebucht, weil klar war, dass wir heute nicht mehr Pavia erreichen würden. Das Hotel lag am AC Mailand Stadion und war modern, etwas teuer und steril. Aber das war egal. Nach einem überteuerten Essen in der American Burger Bar (Bier 5,50€) , fielen wir ins Bett. Füße hoch!
Heute fuhren wir die fehlenden 40km nach Pavia. Zunächst ging es eine Stunde durch Mailand. Die Stadt ist doch ganz schön groß + nervige Mopeds und Straßenbahnschienen. Aber dann surften wir immer geradeaus entlang eines Kanals auf Radwegen im Sonnenschein. 14.00 Uhr waren wir in Pavia und belegten eine etwas ungemütliche Ferienwohnung. Aber alles notwendige ist da. Den restlichen Nachmittag haben wir uns Pavia erschlossen, Cafe und Bier auf der Plaza getrunken und Pizza Take way gekauft.
Nach 2 Tagen Anreise kann nun unsere Po – Radtour beginnen. Leider soll morgen das Wetter schlecht werden.
