Am Morgen war es trübe und regnerisch. Nach gemütlichem Zeltfrühstück gings 10.30 Uhr los. Ziemlich schnell merkten wir die Strömung. Die erste Schleuse war geöffnet, was auf Hochwasser als Ursache für die starke Fließgeschwindigkeit schließen lies. Auf der Havel sind nur wenige, aber zum Teil große Motorboote unterwegs. Wir kreuzten deren Motorwellen um unser überladenes Boot nicht voll laufen zu lassen. Unklar, warum 2 Personen eine 20m lange Jacht brauchen. Die Havel ist hier ziemlich breit, aber am Ufer viel Natur. Da wir so schnell unterwegs waren, beschlossen wir weiter, als bis Rathenow zu paddeln.
In Rathenow haben wir vor der Schleuse angelegt, sind einkaufen und Cafe trinken gegegangen. Die Schleusen hier muss mensch anrufen, um geschleust zu werden. Dann waren es noch ca. 10km bis Grütz. Kurz nach Rathenow kam uns ein Kanadier entgegen. Der Mann war sichtlich erschöpft und genervt. Als ich fragte, ob es sehr anstrengend ist gegen die Strömung zu fahren, antwortete er: „Ich schaffe nur 1km in der Stunde!“. Das konnten wir nicht glauben und probierten es aus. Wir fuhren einen halben Kilometer zurück und brauchten dafür 8 min. Hochgerechnet bedeutet das ca. 4km/h. Das beruhigte uns etwas. Schließlich stand uns ja auch noch die Fahrt stromaufwärts bevor.
Die letzten 2km fuhren wir im Regen. Auf dem Biwakplatz in Grütz waren wir bis auf einem Pärchen im Wohnwagen allein. Unter der Picknickbank warteten wir den Regen ab und bauten dann unser Zelt auf. Die Übernachtung ist hier für lau, niemend möchte unser Geld. Wir benötigten nicht mal den Wasserautomaten (50 Cent), ein Dixiklo ist umsonst und mein Handy durfte ich am Wohnwagen aufladen.