9 Stunden Reisezeit waren es von Vientiane hierher, wobei die Straßen immer kleiner und schlechter wurden. Das alles in einem älteren, doppelstöckigen Reisebus, den 4 jugendliche Fahrer abwechselnd fuhren und ihren Spaß daran hatten uns die Ohren mit laotischer Schlagermusik vollzudröhnen. Der Bus fuhr langsam und hupend über die Dörfer und war maximal halb gefüllt. Der Heimatlose mochte die Musik gar nicht und war am Ende etwas entnervt. Mir hat es nicht so viel ausgemacht. Die Landschaft wurde mit ihren näher kommenden Karstbergen immer schöner und es gab viel zu sehen. Das hat mich abgelenkt. Als wir ankamen, verschwand die Sonne gerade hinter den Bergen. Wir suchten uns noch eine Gaststätte am Flussufer. In der Nacht stürmte es und gegen Morgen fing es plötzlich an wie aus Kannen zu gießen. Mitten in der Trockenzeit! Auch die Einheimischen sind überrascht. Der Natur, vor allem der staubigen Dorfstraße tut es gut. Unsere Pläne bringt es etwas durcheinander. Wir wollte heute Vormittag in die berühmte Khong Lo Höhle. Sie ist 6,5 km lang und kann in 3 Stunden mit einem Boot befahren werden. Nun sitzen wir jedoch fest und hoffen auf den Nachmittag.
Gegen 13 Uhr ließ der Regen etwas nach und wir machten uns auf den Weg zur Höhle Tham Kong Lo. Nach einem Kilometer Dorfstraße mussten wir einen kleinen Eintritt in den Nationalpark bezahlen. Da das Wetter so schlecht war, war es ziemlich ruhig im Park und die Bootsführer warteten auf Kundschaft. Am nächsten Häuschen wurde uns ein Ticket für die Höhle und die Bootsfahrt verkauft. Wir trafen unseren Bootsführer, wurden mit Taschenlampen und Schwimmwesten ausgestattet und liefen auf glitschigen Pfaden zum Eingang der Höhle. In der Höhle war es feuchtwarm und stockduster.
Nach 10minütiger Fahrt sollten wir wieder aussteigen und eine Reihe beleuchteter Stalagniten und -titen bewundern. Die Linse meines Fotoapparates war zu beschlagen, um annehmbare Fotos davon zu machen. Weiter ging die Fahrt durch die dunkle Höhlenlandschaft, durch riesige Hallen, über Stromschnellen und Sandbänke. Alles nur beeuchtet von unseren Taschenlampen. Nach ca. 2 Stunden sahen wir wieder Tageslicht. Leider regnete es noch immer etwas, als wir aus der Höhle herausfuhren. Am Ufer erwarteten uns verlassene Picknickplätze und Getränkestände. Wir spendierten unserem Bootsführer ein Bier – leider sprach er kein Englisch – stießen aber bei jedem Schluck im 2minuten Takt mit ihm an. Er hatte uns ein tolles Erlebnis beschert.
Die Rückfahrt ging zügiger. Uns wars recht, weil wir froren. Als wir wieder aus der Höhle raus waren, hatte es aufgehört zu regnen. Wir liefen die nasse Dorfstraße zurück, machten noch ein paar Fotos vom Dorfleben und kehrten im gleichen Guesthouse ein von gestern Abend. Die Kinder freuten sich. Wie so oft, waren sie die Kellner*innen, während Mutter in der Küche köstliches Pad Thai kochte.