Unsere lange Anreise nach Myanmar begann schon am 12.11. um 3.30 Uhr. Da klingelte unser Wecker und wir quälten uns nach Tegel. Aber alles lief planmäßig. Wir waren nur nicht richtig gekleidet – der Spagat zwischen 4° in Berlin und zu erwartenden 35° in Yangon drückte sich in zwei dünnen Pullovern und einer Regenjacke aus – keine Handschuhe oder Mütze. Aber zum Glück war die S-Bahn beheizt.
Am Flughafen mussten wir uns selbst einchecken, was nur mittelmäßig gelang. Aber wir mussten sowieso zum Schalter. Leider bekamen wir für den ersten Flug nach Paris keine Plätze nebeneinander. Für die folgenden Flüge sollte das aber klappen. Das war aber egal, wie sich später herausstellte.
In Paris haben wir 3 Stunden auf bequemen Ohrensesseln herumgelungert und ne Menge Geld gespart, weil wir uns nicht mal einen Kaffee gegönnt haben.
Wir waren dann pünktlich an unserem Gate für den Langstreckenflug nach Guangzhou (China).
Bis wir mitbekommen haben, dass irgendwas nicht in Ordnung ist hat es eine Weile gedauert. Es gab keine Lautsprecherdurchsagen. Als wir zum Schalter gingen wurde uns mitgeteilt, dass der Flug aus technischen Gründen gecancelt wird. Wir sollten abwarten.
KAPUTTES FLUGZEUG
Dann wurden alle Passagiere ohne Schengenvisa (Sie dürfen die Transitzone nicht verlassen) weggeführt. Nach einiger Zeit der Aufregung wurde uns mitgeteilt, dass wir neue Flüge bekommen oder in Paris übernachten würden, bis wieder ein Flug nach Guangzhou geht. Die restlichen Passagiere und wir wurden von einer Stewardess durch den gesamten Flughafen geleitet. Das war chaotisch, weil die Frau sehr schnell ging. Da hatten ältere Leute und Kinder keine Chance mehr. Uns hat das sehr an „Fingertechniken“ erinnert. Der Frau fehlten jedenfalls ein Blockadetraining und einige Fähnchen. Als wir dann noch die Bahn benutzen mussten die die verschiedenen Terminals verbindet, müssen wir bestimmt die Hälfte aller Passagiere verloren haben. Wir blieben an der Passkontrolle hängen, weil wir die falsche Schlange nahmen. So erreichten wir die Zone 10 im Abflugbereich als schon zwei Drittel der Passagiere dort waren. Aber nach und nach trudelten Alte, Familien und relaxte Reisende ein und wir waren wenigstens nicht die Letzten.
Immer der Reihe nach wurden einzelne Leute zu den Schaltern geführt und ein neuer Reiseplan wurde mit ihnen erarbeitet. Das dauerte ewig. Und gefühlt noch mal doppelt bis dreifach ewig. Es gab keine Sitzmöglichkeit. Wer konnte setzte sich auf die Erde. Nach einiger Zeit wurde Wasser gereicht und mensch versprach und einen Essensgutschein nachdem wir neu eingecheckt hatten.
Um es kurz zu machen wir waren 5 Stunden nach unserem eigentlichen Abflugtermin endlich dran. Als wir am Schalter waren, musste die Stewardess noch alte Flugscheine bearbeiten und wir warteten nochmal 25 Minuten. Aber dann gings plötzlich ganz schnell: Als sie unsere alten Boardingpässe sah, sagte sie, dass wir zunächst nach Bangkok und von dort nach Yangon fliegen sollten. Auf unsere Frage: „Wann?“ Antwort: „Jetzt gleich!“ Es stellte sich heraus, dass wir noch 15 min bis zum Boarding hatten. Wir rannten los (ohne Essensgutschein), schließlich mussten wir noch durch die Pass- und Sicherheitskontrolle. Glücklicherweise war es sehr leer und wir mussten diesmal auch nicht noch das Terminal wechseln. Pünktlich waren wir am Gate nach Bangkok und mussten nun wieder warten. Der Flug hatte Verspätung. Wir hatten Hunger und ärgerten uns, nicht doch noch den Essensgutschein verlangt zu haben.
Natürlich hatten wir auch keine zusammenhängende Plätze. Jeweils saßen wir gequetscht in einem riesigen Flugzeug zusammen mit 470 Passagieren. Ich glaube Air France hat einen neuen Rekord aufgestellt was den Abstand zwischen den Reihen angeht. Die Tortur war nach 11 Stunden beendet. Wenigstens bekamen wir was zu Essen, wobei B. natürlich kein vegetarische Variante bekam und mit Salat und Brot satt werden sollte.
Ab Bangkok war wieder alles easy. Wir hatten jetzt nur noch 2 Stunden Aufenthalt in einer leeren Halle. Die Zeit verbrachten wir schlafend. Im nächsten Flugzeug saßen wir zusammen und es hatte richtig viel Beinfreiheit. Da machte es B. nichts aus, auf ihr vegetarische Essen zu verzichten. Ich habe trotzdem mal nachgefragt, ob es nicht doch noch ne vegetarische Option gibt. Die freundliche Stewardess antwortete: „Das muss spätestens einen Tag vorher bestellt werden“ Mensch, hätten wir gewusst, dass unser ursprüngliche Flug gecancelt wird hätten wir auf gut Glück ja bei ein paar Fluggesellschaften vegetarisches Essen bestellen können. Vielleicht wäre dann die Bangkok Airline dabei gewesen. Na ja, das nächste Mal bereiten wir uns besser vor!
Pünktlich und fast entspannt landeten wir schon um 15.00 Uhr in Yangon. Zwei Stunden früher als mit unseren gecancelten Flügen. Toll.
Aber leider war unser Leiden noch noch nicht zu Ende. Es war Freitag der 13. und natürlich war das Gepäck nicht auf dem Laufband. Und auch jetzt im Moment wo ich diesen weinerlichen Blogbeitrag schreibe, sind unsere Wechselwäsche und unsere Sandalen unterwegs auf den Flughäfen dieser Welt. Sie werden viel zu berichten haben.
Gestern abend hat uns Air France per Mail aufgefordert einen Zufriedenheits-Fragebogen zu beantworten. Die beste Frage war sinngemäß: Fliegen sie, weil es Ihnen Freude macht und sie es als eine Teil ihres erholsamen Urlaubs betrachten oder nur um von A nach B zu kommen. Leider konnte ich nicht mit: Weder noch antworten.
Nach ein paar Ruhestunden im temperierten Hostelzimmer, sind wir immer noch sehr müde durch die Umgebung gelaufen, haben die erste Pagode gesehen und sohar ein paar frischgezapfte Biere erstanden.
Aber heute ist fast alle vergessen. Yangon will nun auch von uns entdeckt werden. Also die Wanderschuhe geschnürt und die beiden Pullover angezogen und raus geht’s in die 35° heiße Stadt. Davon später mehr.
die solln euch geld geben für die tage ohne gepäck! vielleicht per mail?
viel spaß in myanmar, wir sind in hannover und haben ein paar uromas und einen opa sehr glücklich gemacht.