Die Aufführung ist sehr gut gemachtes dokumentarisches Theater. Die Bühne für Menschenrechte hat drei Familienangehörige gebeten ihr Erleben aufzuschreiben. Diese Texte werden wortgetreu wiedergegeben, aber ausgewählt und nicht chronologisch. Vier Schauspieler*innen und ein Pianist machen den Abend zu einem beeindruckenden Erlebnis. Es war so, als ob mensch Teil des Erlebten war, jedenfalls haben wir uns so beängstigt und hilflos gefühlt.
Es wird klar, das war Rassismus, was die Betroffenen erleben mussten. Es sind keine Ermittlungspannen, wenn die Opfer zu Verdächtigen werden, wenn ohne jede Empathie behauptet wird, die Opfer hätten ein Doppelleben geführt, wenn trotz der Hinweise der Familienangehörigen nicht in der Naziszene ermittelt wird usw. usf.
Das machte auch die anschließende Diskussion mit Vertretern antirassistischer Initiativen deutlich. Blöd fand ich nur, dass es keine Pause zwischen Stück und Diskussion gab. Mensch konnte sich nicht erst mal sammeln oder gegebenenfalls entscheiden nicht an der Diskussion teilzunehmen.