20.8.15 Nida – Klaipeda 68 + 14km

Um 7.00 Uhr verließ ich die Matte, ging duschen und besetzte einen der sehr wenigen Holztische. Wir frühstückten zügig, wir wollten ja heute noch auf die Fähre nach Kiel. Und wer weiß, ob wir noch Tickets kriegen.
Zunächst ging es wieder nach Nida rein – ja, über die Düne. Nach 15km wunderschönem Radweg durch Wald und an der Nehrung entlang, stiegen wir wieder auf eine Düne (eine andere, sah aber genauso aus).
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Die folgenden 50km flutschten wir den Radweg, seit 2 Wochen das erste mal wieder ohne Autoverkehr, bis zur Fähre über die Nehrung in 3-4 Stunden durch. Dann hatten wir aber über eine Stunde Zeit, bis die Fähre kam. Die brachte uns die 500m übers Wasser direkt zum alten Stadtzentrum nach Klaipeda.
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10 Minuten später hatten wir unsere Fährtickets im Reisebüro gekauft und noch ein paar Stunden Zeit bis zur Abfahrt. Wir aßen einen Imbiss und machten einen kleinen Stadtspaziergang mit Hilfe eines Touri-Info-Flyers. Auch Klaipeda war 1945 größtenteils zerstört, die deutsche Bevölkerung hatte die Stadt verlassen. Das Gebiet gehörte nun zur Litauischen Sowjetrepublik. Die Innenstadt ist ein wenig rekonstruiert worden, dann folgen die typischen sowjetischen breiten Alleen mit Neubauten. Auch der Hafen ist gewaltig. Immerhin mussten wir noch 14 km durch Stadt und Hafenanlagen fahren, um unser Schiff zu erreichen.
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Wir drängelten uns wieder an allen Autos vorbei und waren so als eine der ersten an Board. Wir besetzten unsere gebuchten Liegesessel, aßen die mitgebrachten Lebensmittel. Die Ausfahrt aus der Nehrung war im Sonnenuntergangslicht besonders schön.
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Mit allen anderen – LKW-Fahrern, Familien mit Kleinkindern aus dem Campervan und anderen Radfahrer*innen standen wir versonnen mit Bierbecher an der Reling und winkten zum Abschied. Das Bier an Board war nicht unmenschlich teuer und so tranken wir uns schließlich müde genug für die Nacht auf dem Schiff. Wir pusteten unsere Matten auf und legten sie zwischen die Sitze auf den Boden. Ich schlief schnell ein, hatte aber eine unruhige Nacht. Ich fands nicht laut, aber B. beschwerte sich am nächsten Morgen über einen Schnarcher im Liegesesselabteil. Ich hatte einen leichten Brummschädel, sicher weil ein Schiffsdeck eben ständig vibriert.

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