4.8. 2015 Zechin – Lubniewice 83km

Ich weckte B. um 6.00 Uhr, weil ich meine Lesebrille nicht aufhatte, als ich auf die Handyuhr schaute. Nun waren wir wach, blieben aber noch bis 7.30 Uhr liegen. Die frischen Schrippen (muss mensch immer am Abend vorher beim Campingplatzchef bestellen) verzehrten wir mit den Resten aus unserem Berliner Kühlschrank.
Gegen 9.30 Uhr waren wir wieder auf der Straße und fühlten uns erstaunlich frisch. Es versprach wieder ein sonniger Tag zu werden. Wir verfuhren uns ein wenig, weil der Campingplatz nicht auf dem R1 lag. Der Umweg war wohl aber nicht allzu groß. In Küstrin gings über die Oder und nach Polen rein.
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Wir gönnten uns ein paar Minuten, um uns die Ruinen der Festung anzusehen. 1945 wurde die Stadt zur Festung erklärt und damit der Zerstörung preisgegeben. Heute ist sozusagen nur noch der Grundriss sichtbar. An den Mauerresten sind Straßenschilder angebracht. Andere Tafeln erklären, wo die Kirche oder das Schloss standen. In den nächsten Tagen werden wir noch durch andere Städte fahren, die im 2. Weltkrieg fast völlig zerstört wurden.
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Dann fuhren wir 10km auf einer stark befahrenen Landstraße. Es macht keinen Spaß, wenn Autos dich mit über 100km/h überholen und nicht alle tun das mit einem Sicherheitsabstand. Aber alles ging gut und den restlichen Tag fuhren wir auf straßenbegleitenden Radwegen oder auf wenig befahrenen Straßen. Aber auch heute war es wieder unheimlich heiß. In Osno Lubiske mussten wir 1h auf unser Essen warten. Nicht nur, weil die Kellnerin langsam war, sondern auch, weil wir das sympathische polnische Bestellsystem noch nicht kannten. Hier wird nämlich wie im britischen Pub bestellt und bezahlt – am Tresen. Eigentlich hatten wir nach 65km die Nase voll, aber der Zeltplatz in Sulecin/Komoran existierte offensichtlich nicht.
In Lubniewice konnten wir aber in einem polnischen Erholungszentrum aufstellen. Das ist ein großes Gelände mit Bungalows und Hütten und touristischer Infastruktur: Strandcafé, Restaurant, Spiel- und Sportplätze usw.. Wir hatten den Eindruck, dass diese Erholungszentren sehr praktische Überbleibsel aus dem sozialistischen Polen waren. Wir haben sie jedenfalls gern genutzt.
B. war knülle und wollte nicht mehr ins 1km entfernte Dorf. So gabs wieder Pommes und Bier an der Strandbar. Unser Zelt stand neben dem Tennisplatz. Glücklicherweise stellte irgendjemand die Flutlichtanlage gegen 23.00 Uhr ab und wir hatten eine ruhige Nacht.
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