Wir waren einen tag nach der wiedereröffnung in diesem museum. Alles war noch frisch und neu. Hier wurde am 8.mai 1945 die bedingungslose kapitulation der faschistischen wehrmacht unterzeichnet.
Dieses museum ist in sofern ein gegenstück zum alliierten museum im westen, als dass es hier nur um die sowjetische armee geht. Es stellt vor allem den kampf bis zur befreiung deutschlands dar. Nur wenig wird über die deutsch- russischen beziehungen vor dem 2. weltkrieg und danach erzählt. Beeindruckend die räume zu sowjetischen kriegsgefangenen. Über 60% von ihnen überlebten die lager nicht. Sie verhungerten oder wurden einfach umgebracht. Das wahrscheinlich größte verbrechen der deutschen wehrmacht.
An audiostationen erfuhr mensch exemplarisch einzelne lebensschicksale: fritz schmenkel, ein deutscher kommunist, desertiert und kämpft mit partisanen in den wäldern gegen die faschisten. Er wird gefasst und 1944 hingerichtet. In der ddr werden schulen und zahlreiche straßen nach ihm benannt.Unter anderem die straße, die direkt zum museum führt. Nach der wende erhält diese straße ihren alten namen zurück, den sie auch unter den nazis hatte: rheinsteinstraße. Na, das sagt doch alles.
Die ausstellung ist vorsichtig und auf ausgleich bedacht. Dennoch wird manches angenehmeweise aus russischer sicht dargestellt.Also mal andersherum relativiert!
Ansehenswert!