Die vorstellungen sind regelmäßig ausverkauft und wir waren glücklich noch karten bekommen zu haben. Das hinderte uns aber nicht daran, zu spät zu kommen, weil wir dachten es geht erst um 20.00 uhr los. Glücklicherweise waren es nur ein-zwei minuten die wir verpassten.
Eltern versuchen die klassenleiterin ihrer kinder zu schassen, weil sie nicht mehr mit der klasse zurechtkommt. Im laufe des abends wird klar, dass die eltern unbedingt wollen, dass ihre kinder aufs gymnasium kommen. Unter diesem druck stehend, sind sie nicht in der lage die wirklichen probleme ihrer kinder oder der schule zu erfassen. Dazu kommen jede menge anderer konflikte – west/ost, arbeitslos/karriere/hausfrau, usw.
Das ganze ist eine komödie voller pointen. Das publikum war aus dem häuschen, lachen, begeisterte ausrufe und zwischenapplaus. Die leute waren so gierig nach schenkelklopfern, dass es unangenehm war. Na klar mussten wir auch lachen über unfreiwillige komik der akteure oder zugespitzte dialoge. Richtig auch, dass mensch dem karrierewahn einiger eltern einen spiegel vorhält. Aber eigentlich war es doch eher traurig oder zumindestens ein ernstes und wichtiges thema, dass fast die gesamte bevölkerung der BRD betrifft. Eltern, die mit allen mitteln um die versetzung ihrer kinder kämpfen – rücksichtslos, hilflos. Opfer der verhältnisse, die sie mit ihrem verhalten immer wieder reproduzieren und legalisieren.
Und das kann mensch dem grips theater übelnehmen. Im gegensatz zu seiner widerständigen kindertheatertradition hat es hier leute vorgeführt und keine handlungsoption aufgezeigt. Das publikum kann über die schauspiler_innen lachen, nach hause gehen und auf dem nächsten elternabend genau so handeln.
Aber vielleicht sind die leute ja nicht so dumm und es bleibt ein wenig nachdenklichkeit, nach all der biederen comedystimmung.