Gestern war ich mit vier weiteren Menschen in Eisenhüttenstadt. Wir wollten Flüchtlinge in der ZAST (Zentrale Aufnahmestelle) -oder besser im erstaufnahmelager- besuchen und ihnen informationen über ihre rechte geben. wir hatten kontakt zu einem der migrant_innen. ihn riefen wir an, damit er uns am tor abholt, denn ohne grund darf mensch nicht in das lager! wir ließen unsere persos beim pförtner und bekamen eine besucherkarte. unser gastgeber brachte uns in „sein haus“, das sog. männerhaus. hier wohnen in kleinen, ca. 12qm großen zimmern 3-4 männer. mehr als die betten und ein kleiner tisch passen nicht hinein. die toiletten haben kindergröße und sind in einem unwürdigen zustand. die waschräume erinnern an zeltplatzkomfort. duschen habe ich nicht gesehen. die zumeist schwarzen bewohner dieser etage waren sehr interessiert an den materialien, die wir mitgebracht hatten. zum glück waren die richtigen sprachen dabei. wir kommunizierten auf englisch, französisch und spanisch und waren überrascht, über wie wenig informationen die refugees verfügten. nach zwei stunden gingen wir noch in das familienhaus und versuchten dort unsere informationen weiterzugeben. hier trafen wir eine frau, die uns von den rassistischen übergriffen auf ihre kinder erzählte. jeden tag kämen ihre kinder mit solchen erlebnissen aus der schule. sie wartet auf ihre deportation.
der besuch in eisenhüttenstadt deprimierte mich. ich werde trotzdem wieder hinfahren. auf dem rückweg überlegten wir, wie wir unseren auftritt besser strukturieren könnten, um mehr bewohner_innen zu erreichen.