In der eingangshalle stand ein lenin und eine skulptur von diesem nazibildhauer breker. Was wollte uns das museum damit sagen? Wir vermuten mal, dass beide skulpturen beispiele für die kunst totalitärer staaten darstellen soll. Das fand ich gut, denn der lenin sieht ja eindeutig symphatischer aus. Diese figur hat auch die interessantere geschichte:
Ursprünglich stand dieser lenin bis 1942 in puschkin (sowjetunion), sollte als kriegsbeute in eisleben eingeschmolzen werden und als material für kanonen dienen. Während das museum behauptet der lenin wurde nicht mehr gebraucht und deshalb verschont, habe ich zu ddr zeiten was anderes gelernt. Ich erinnere mich noch an das bild im lesebuch: „eislebener arbeiter übergeben die leninstatue den sowjetischen befreiern“ Zu dem bild gabs auch eine geschichte: kommunistische widerstandskämpfer sollen die figur versteckt und beim einmarsch der roten armee mit fahnen und transparenten feierlich übergeben haben. Schon in den 50er jahren wurde klar, dass die story wohl erheblich geschönt war. Dennoch hielt sich die legende bis zum ende der ddr. Ganz genau lässt sich die wahrheit wohl nicht mehr rekonstruieren. Aber wer wissen will, wie es wirklich war, schaut hier nach
Heute bemüht sich die stadt eisleben wieder darum den lenbi zurückzubekommen. Als touriste_innenattraktion!
Wir haben 5 stunden im historischen museum verbracht und sind nur bis zum jahr 1914 gekommen. Das museum gibt einen überblick über die deutsche geschichte. Alles ganz ausgewogen. Was ja bekanntlich nicht die beste aller lösungen ist.
Gefallen hat uns aber der audioguide. Hier, wie auch insgesamt hat mensch die möglichkeit überblicksartig das museum zu durchstreifen oder sich viel zeit zu lassen. Es gibt zahlreiche angebote zur vertiefung.
Nächste woche steht ein zweiter besuch an. Mal sehen bis zu welchem jahr wir kommen?