Asylmonologe 19.1.2013

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weitere Vorstellungen:
Mittwoch, 23.1.2013, Marburg
Donnerstag, 24.1.2013, Heimathafen Neukölln
Freitag, 25.1.2013, Heimathafen Neukölln
Montag, 28.1.2013, Dießen
Dienstag, 16.4.2013, Merseburg
Donnerstag, 2. Mai 2013, 34. Deutscher Evangelischer Kirchentag Hamburg
Samstag, 4. Mai 2013, 34. Deutscher Evangelischer Kirchentag Hamburg
Die vorstellung im heimathafen neukölln war ausverkauft. Uns traf das unvorbereitet, weil an der kasse von unserer telefonischen vorbestellung keiner mehr etwas wusste. Glücklicherweise waren wir rechtzeitig da und bekamen noch 2 restkarten.
Die „asylmonologe“ sind dokumentarisches theater. Das heißt hier: Aus einer reihe von interviews wurden 3 monologe von flüchtlingen. Um die authentizität zu bewahren, sprechen die schauspieler_innen den text zwar gekürzt, aber ansonsten ohne veränderungen (selbst wenn es grammatikalische fehler gab).
Obwohl wir ja bei diesem thema nicht ganz unerfahren sind, waren wir erschrocken von den erlebnissen der drei meschen. Sie erzählen von erfahrungen im heimatland, ihrem weg nach deutschland und dem leben hier.
Zum Beispiel der äthiopier, der als arzt im bürgerkrieg männer dienstuntauglich schrieb und fliehen musste um der eigenen einberufung zu entgehen. Er kommt über die niederlande nach deutschland. Jahrelang ist sein asylantrag nicht auffindbar, das dokument taucht auf und wird jetzt benutzt, um ihn zum asylbetrüger zu machen. Dreimal verhindert er seine eigene abschiebung, wenn er sich im flugzeug so wehrt, dass der pilot nicht bereit ist ihn mitzunehmen.
Erschütternd für uns, dass diesen menschen nach folter, haft und lebensgefahr in deutschland ein unmenschliches system begegnet, das mit allen mitteln versucht sie wieder loszuwerden.
Die beamt_innen, polizist_innen und richter_innen mit denen sie zu tun haben sind vollständig frei von emphatie und bereit sie zurückzuschicken. Dorthin wo ihnen tod oder gefängnis droht. Einzig allein um geld zu sparen.
Glücklicherweise werden wir nicht ganz hoffnungslos entlassen. Die kurdin erzählt von ihrer hochzeit, die ihr das aufenthaltsrecht sichert und ihren beiden kindern, die ihr wieder lebensmut geben. Die beiden anderen schöpfen ihre kraft aus dem gemeinsamen widerstand gegen heimunterbringung, residenzpflicht und lebensmittelpakete.
Das hauptproblem jedoch bleibt bestehen – die unsichtbarkeit der flüchtlinge und das desinteresse der öffentlichkeit. Das wird auch bei der anschließenden diskussion mit einem journalisten und einer von abschiebung betroffenen frau deutlich.
Im kleinen studiotheater des heimathafen saßen ca. 50 menschen.
http://www.buehne-fuer-menschenrechte.de/

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