Tri Cities (WA) 14.9.2012

Unser grenzübertritt in die usa war unkompliziert. Es dauerte nicht mal 2 minuten. Keine kontrolle der rucksäcke und nur 1-2 fragen.

Als wir auf der anderen seite auf den shuttle bus warteten, trafen wir 2 wanderer, die den continental divide trail abgeschlossen hatten. Einer der beiden war schon über 5 monate unterwegs und hat den ganzen trail hintereinander weg gewandert. Obwohl wir vier ja alles reisende sind, unterscheidet die beiden doch eine menge von uns: die strapazen, die sie auf sich nehmen, die größe der rucksäcke, der körperbau, die willensstärke … Wir waren uns einig: is a different kind of walking.
Der ort east glacier lag am rande des glacier nationalparks. Wir haben ein zimmer bekommen und sind am nächsten tag von dort ca. 16km in den nationalpark hineingewandert. Aber das war hart. es windete so stark, dass wir angst hatten der wind weht uns von den klippen. Deshalb sind wir nicht bis ganz nach oben gestiegen.

Wir sind nur 2 tage in east glacier geblieben. Irgendwie konnten wir uns nicht aufraffen den park in angriff zu nehmen. Wir hätten noch mal quartier suchen müssen, es war kalt und wir sehnten uns nach bequemlichkeit.
So sind wir gestern nacht mit dem zug hierher gefahren. In the middle of nowhere.

Hier gibts ein billiges hotel mit wifi, frühstücksbuffet und kostenloser radausleihe.
Tri cities besteht aus drei städten pasco, richland und kennewick. Die liegen so dicht beieinander, dass mensch die stadtgenzen nicht mehr erkennen kann. Eigentlich sind die orte erst um 1900 entstanden (später als viele orte in alaska oder kanada). Vorher wurden hier nur die rinder durch die wüste/steppe getrieben und es gab natürlich einige indigene siedlungen. Die indianer und cowboys wurden durch die obstfarmer vertrieben, die ihre plantagen in der nähe des riesigen columbiarivers anlegten. Die blieben aber auch nicht lange. 1943 mussten alle weg!
Die usa regierung entschied hier in der gegend plutonium für die erste atombombe zu produzieren. Die sogenannte hanford site entstand. Es kamen immigrierte deutsche wissenschaftler und techniker_innen. Über jahrzehnte wurde hier produziert – bis in die 80er jahre. Als der kalte krieg vorbei war blieben riesige mengen atommüll.
Ansonsten gibt es in dieser inzwischen 250 000 menschen großen stadt kein haus das höher als 2 stockwerke ist, schöne große highways und unzählige fastfoodketten. Seine ausdehnungen sind enorm.

Obwohl wir diese städte nun schon oft gesehen haben, bin ich immer wieder geschockt. Ich glaube diese orte lassen sich nur vom steuer eines pickup aushalten.
Oder vom fahrrad aus, am wunderschönen 20km langen uferweg des columbiariver. Besonders dann, wenn die sonne so schön strahlt ,-).

Morgen gibts das kanada rätsel und einen tollen preis zu gewinnen.