Unsere erste trekerfahrung war ein auf und ab der gefühle: Zunächst klappte fast alles nach plan. Zwar war der bus nach girdwod am morgen voll, aber wir bekamen einen shuttlebus für den selben preis, der uns sogar vom hostel abholte.
Der freundliche fahrer brachte uns noch 5 meilen weiter als erwartet, auf der gravelroad in richtung trailhead. Wir mussten nur noch ca. 5km bis zum beginn unseres treks laufen. Aber da bemerkten wir schon, dass unser gepäck ganz schön schwer war.
Am trailhead angekommen, mussten wir folgendes schild lesen:
in etwa übesetzt:
Wanderweg geschlossen, 18 meilen von hier wurde ein elch von einem bären getötet, wanderer mussten auf bäume klettern, das erste teilstück ist noch offen, aber danach ist schluss!!
Das war ein schock. Aber wir wollten wenigstens ein stück den trek entlanggehen. Wir haben die rucksäcke versteckt und sind losgelaufen. Der weg ging steil bergan. Jetzt wurde auch klar, dass wir große mühe gehabt hätten unsere gesamte ausrüstung (zelt, matten, schlafsäcke, kocher….) da rauf zuschleppen. Wir beobachteten eine mountain-goat. Die wolken hingen tief und schon bald waren wir im dichten nebel und sahen nicht mehr viel.
Es wurde immer kälter und wir mussten mehrere schneefelder passieren. Nach 2 stunden erreichten wir den pass.
Hier war schluss. Wir mussten (wollten) umkehren – nach anchorage zurück, da war unser restliches gepäck und auch unser hostel.
Am trailhead zurück, erwischten wir gleich ein auto mit zwei amis, die wir schon auf dem weg zum berg kennengelernt hatten (es lebe der smalltalk). Die brachten uns die 8 meilen zur hauptstraße in 20 min. Mit gepäck hätten wir für die strecke mindestens 3 stunden gebraucht. An der hauptstraße nach anchorage – noch 40km – rief birgit unser hostel an. Die hatten nun kein bett mehr frei. Meine laune sank auf den tiefpunkt. Dennoch hieß es jetzt: trampen. Aber glücklicherweise hielt nach 20 min ein auto. Drin saß ein junger mann (ca. 16 jahre alt), der uns bis anchorage fahren wollte. Nach kurzem woher? wohin? warum?, kamen wir zum wesentlichen: Drugs and rock´n roll. Er wusste nicht was ska music ist und wir konnten nicht glaubhaft machen, dass unsere drogenerfahrungen kein stoff für längere unterhaltungen bieten. Also schwiegen wir und hörten heavy metall aus riesigen boxen – ganz leise. Wahrscheinlich aus rücksicht auf uns. In anchorage wollte er noch ein paar ersatzteile kaufen und traf eine freundin seiner mutter. Als er uns schließlich am hostel absetzen wollte, war sein auto kaputt. Unsolidarisch verabschiedeten wir uns. Wir mussten den bus nehmen, der nach einer stunde kam. Mit der grausigen vorstellung, jetzt noch, nach einem neuen hostel zu suchen, erreichten wir um 20.00 uhr unser altes hostel. Da gabs dann wieder eine positive überraschung – es war doch noch ein zimmer frei.
Eigentlich wollten wir heute weiter. Aber da morgen der 4. juli ist, gibts nirgendwo mehr platz in hostels irgendwo in alaska. Also bleiben wir noch 2 tage hier.
Die erste trekerfahrenung in alaska: unser gepäck muss leichter werden – aber wie? Es muss wärmer werden! Wir dürfen uns nicht zu viel vornehmen und das ernüchterndste von allem:
Leider haben sich unsere befürchtungen bestätigt. Es wäre hier für uns viel einfacher, wenn wir ein auto fahren könnten. Also liebe autofahrer_innen: flugticket nach alaska kaufen, auto leihen und bei uns melden.Wir wissen wo es langgeht!
Morgen gehts zur parade in die innenstadt zu fuß. Busse fahren nicht!
also eine investition in meinen führerschein wäre eine hervorragende idee! 🙂