Wir haben noch mit unserer müdigkeit zu kämpfen. Gestern bin ich (nach 5 stunden schlaf) um 16.00 uhr aufgestanden und dann waren wir bis 6.00 uhr in der stadt. Um 8.00 uhr sind wir wieder ins bett um bis jetzt 15.00 uhr (mit unterbrechungen) zu schlafen.
Die zeiten sind natürlich in mitteleuropäischer sommerzeit angegeben. Ihr müssst einfach nur 10 stunden abziehen. Dann habt ihr die alaska-zeit. Na ja auch nicht viel besser. Und auch egal, weil es hier fast duchgängig hell ist. Es wird gegen mitternacht dämmrig und dann nach 2-3 stunden wieder hell, ohne richtig dunkel zu werden.
Wir waren gestern im Anchorage Museum. Dort gab es ausstellungen zur geschichte alaskas zu sehen. Sehr interessant.
Alaska ist vor ungefähr 15.000 jahren von asien her besiedelt worden. Aber auch vom amerikanischen kontinent müssen sich menschen nach norden aufgenmacht haben. Jedenfalls gab/gibt es verschiedensprachige gruppen – die bekannteste sind die inuit/inupiat oder die aleuten.
Bering hat 1741 dann als erster europäer (er war däne) alaskischen boden betreten und es zum eigentum des russischen zaren erkärt. Die russen waren scharf auf die robbenfelle und haben im 19. jhd im lande gewütet. 2/3 der first people kamen durch die eingeschleppten krankheiten ums leben, ein großer teil der aleuten wurde versklavt. Um die felle zu verwerten, mussten die russischen händler zunächts nach osten bis nach sibirien segeln und dann mehrere tausend kilometer über land nach st. petersburg. Auf die dauer war das zu aufwendig.
Schließlich wurde alaska für einen quadratmeterpreis von 0,0004 cent (7,2 millionen dolar) an die usa verkauft. Übrigens nicht an kanada, weil die russen einen land-puffer zwischen sich und england haben wollten – da wussten sie noch nichts vom „Kalten Krieg“.
Danach interessierte sich außer den russischen orthodoxen und den amerikanischen presbyritanischen missionaren keine europäer_in/amerikaner_in mehr für alaska.
Erst als der goldrush begann wurde alles anders. In diesen jahren verdoppelte sich die bevölkerung alaskas auf ca. 60.000 menschen.
Ein paar goldsucher blieben auch nach dem goldfieber. Und in den folgenden jahren entwickelte sich in alaska so etwas wie eine wirtschftsstruktur mit straßen und einer eisenbahn. Die eisenbahn führte auch zur gründung der stadt Anchorage (1915) mit heute über 200.000 einwohner_innen.
1942 bombardierten und eroberten die japaner die aleutischen inseln. Damit erreichte der 2.weltkrieg auch alaska. Das führte zu einer militarisierung und industrialisierung alaskas. Um den krieg führen zu können, wurden die bewohner der aleuten nach südwest alaska deportiert und in einem 19tägigen kampf eroberte die usa die inseln zurück. Es stimmt also nicht, wenn gesagt wird: der krieg erreicht nie die usa selbst. Um die 600 usa soldaten starben und mehr als 2300 japaner. Die meisten übrigens auf grund der wetterbedingungen oder durch selbstmord.
Der nächste meilenstein: Erdöl. Seit den späten 60ern wird es im äußersten norden im atlantik abgebaut. Eine pipeline führt über land bis nach valdez – wo es auf schiffe verladen wird.
Valdez? Valdez? Da war doch was? 1989 rammt die „Exxon Valdez“ im Hafen von Valdez ein Riff und verliert 73.000 tonnen rohöl. Mehrere tausend kilometer küste sind verseucht hundertausende seevögel sterben. Angeblich hat sich das ökosystem heute wieder erholt.