Wenn ein land in südamerika an die üblichen klischees von „dritte welt“ erinnert, dann bolivien. Gestern sind wir vom lärmenden überfüllten busbahnhof in sucre abgefahren. Natürlich waren die plätze doppelt verkauft, ließ sich aber gut lösen. Der bus war nicht geheizt, ein fenster ließ sich nicht schließen, aber alle hatten decken dabei.
Gegen 7.00 uhr morgens waren wir in el alto. Das ist ein vorort von la paz. Inzwischen aber eine eigene stadt mit über 400 000 einwohnerInnen. Hier lebt die stärkste und best organisierte klasse am höchsten (4 000m). Es war saukalt, die leute warteten auf ihre minibusse, die sie zur arbeit bringen sollten. Die aber standen im stau, zwischen industrieanlagen, lkw-parkplätzen und wohnhäusern. An den mauern war alles klar: evo si und no te queremos usaid.
Einige hundert meter tiefer liegt la paz. Als wir um 7.30 uhr ankamen schien die sonne schon an den hängen. Mit dem taxi fuhren wir zum hotel.
Alle leute rannten zur arbeit. Das ist ein komisches bild, wenn das taxi nebenher fährt.
La paz ist ein einziger markt. In der gesamten innenstadt sind fußsteige voller stände und es gibt alles für alle. Für uns inzwischen ganz schön nervig, weil dazwischen die autos im stau stehen (wer wissen will, wie eine bleivergiftung schmeckt – flugkarte nach la paz lösen) und hupen. Von dem eigentlichen stadtbild sieht mensch wegen der stände eigentlich nichts mehr.
Dafür aber die volle vielfalt der indigenen bekleidung und des angebots.
Eben – „dritte welt“
Übrigens lebt hier die noch herrschende klasse ganz unten – aber nicht mehr lange.