Puerto Natales 28.1.2009

Nun folgt ein ellenlanger bericht von unserer 5-tageswanderung durch den torres del paine nationalpark.
Das koennte ganz schoen langweilig werden – deshalb empfehle ich diesen link. Einfach in ruhe reinhoeren:
hier
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Ihr koennt ja dann spaeter wieder dazustossen.
Diese wanderung war fuer uns eine besondere herausforderung, weil wir 4 naechte/ 5tage unterwegs sein wollten. Das hiess, dass wir zelt, schlafsack, matte, kocher, geschirr und die gesamte verpflegung in den rucksack packen mussten. Es muessen um die 15kg pro person gewesen sein.
Gluecklicherweise muss mensch das gepaeck nicht immer tragen – nur jeweils an den anfang der taeler. Dort kannst du dein zelt aufbauen und nimmst dann nur noch fuer den rest des weges was zu trinken mit. Am abend gehst du dann den weg zurueck zum zeltplatz. Dennoch haben wir das gepaeck manchmal 15km getragen.
Am ersten tag hatten wir sehr schoenes wetter und konnten die beruehmten torres sehen.
Torres del paine
Die berge hier bestehen aus verschiedenen gesteinsschichten. Vor 12 millionen jahren hat sich aus der tiefe der erde eine steinschicht dazwischen geschoben. In den folgenden jahren wurden diese schichten dann durch erosion freigelegt – das ergebnis sieht ganz witzig aus.
Los Cuernos
Die erste nacht im zelt war richtig kalt. Die folgenden naechte wurde es waermer. Dafuer kam aber der wind, der uns fast nie schlafen liess. Boeen, die das gesamte zelt beuteln und schuetteln. Nach dem wandern, haben wir uns immer eine fertignudelsuppe gekocht und sind dann in die schlafsaecke gekrochen, weil es einfach viel zu kalt war, um noch vor dem zelt zu sitzen und den abend zu geniessen. Oft mussten wir auch im zelt kochen, wegen dem wind.
zeltplatz
Aber dafuer hat uns die natur entschaedigt, was die fotos leider nicht so wiedergeben koennen.
Am 2. tag haben wir unser gepaeck zum naechsten tal getragen und sind am 3.tag ins tal del frances gestiegen. Es hat leicht gespruehgeregnet. Das machte dieses tal noch einmal wilder und romantischer. Ganz hoch zum aussichtspunkt haben wir uns nicht mehr getraut – zu steil, zu nass.
Valle de france
Noch am abend sind wir mit gepaeck weiter zum letzten tal. Der zeltpaltz hier war privat und wir mussten recht viel bezahlen. Dafuer hatten wir zusammen mit ca. einhundert anderen menschen 2 waschbecken, 3 duschen, 3 toiletten und ein kleines kochhaus. Der trek im park ist voller menschen. Dauernd trifft mensch leute, wird ueberholt oder ueberholt (manchmal) leute. Und immer „ola“ sagen. Da alle ungefaehr die gleiche strecke laufen, begegnet mensch sich oefter. Wir haben dann immer spekuliert – wie lange wird er noch brauchen, wo geht sie jetzt hin, na, die sieht aber ganz schoen muede aus. Fuer die backpacker aller laender ist dieser trek ein muss. Viele scheinen sich dabei zu uebernehmen, haben zu viel gepaeck oder nicht die richtigen schuhe an. Die allermeisten schaffen es – aber, ob sie es auch geniessen? Du triffst verrueckte typen, mitreisende ehefrauen, israelische koch- und wandergrossgruppen, norwegische angeber und deutsche grossklappen. Die meisten leute sprechen englisch oder hebraeisch.
Am vorletzten tag sind wir ins dritte tal bis zum gletscher ohne gepaeck gelaufen. Der gletscher war fuer mich nicht mehr so beeindruckend. Vielleicht weil wir nicht so dicht rankamen. Aber nun haben wir uns einem gletscher per boot, einem per bus und einem zu fuss genaehrt. Jedesmal eine andere erfahrung.

Diese wanderung hatte 22km ohne gepaeck. Wir haben aber an diesem tag noch mal 10km mit gepaeck rangehaengt. Wegen des zeltplatzes – zu voll, zu windig. Das hat uns am ende des tages nach 10 stunden fussmarsch einen schoenen zeltplatz gebracht. Und am letzten tag einen „spaziergang“ ueber eine ebene mit wunderschoenen blicken auf den park.

Alles ist hier hervorragend organisiert. Es gibt busse, die in den park fahren und dich auch wieder abholen, schiffe, die verbindungen schaffen, zeltplaetze in massen und sogar verkaufsstellen, die billignudelgerichte teuer verkaufen. Wir haben mit unserem essen genau gereicht. Am letzten abend haben wir unseren „wunderrum“ aus havanna geleert und so abschied und erfolg gefeiert.
Der park war eine herausforderung. Wir haben festgestellt, dass das gepaeck zu meistern war, dass wir wirklich glueck mit dem wetter hatten (eigentlich hat es fast nicht geregnet), dass 5 tage gereicht haben.

Weitere fotos findet ihr im fotoalbum patagonien

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